Bundesnetzagentur: Stromsperren in Deutschland auf Rekordniveau

In Deutschland ist im vergangenen Jahr fast 345.000 Stromkunden der Stromanschluss zumindest vor?bergehend gesperrt worden. Das geht aus Zahlen des im Dezember erscheinenden Monitoringberichts der Bundesnetzagentur hervor, aus dem das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL vorab zitiert. Die j?ngsten Zahlen f?r 2013 bedeuten einen neuen Negativrekord. Im Jahr 2012 lag die vergleichbare Zahl noch bei 322.000, nach 312.000 Stromsperren im Jahr 2011.

Steigende Strompreise bringen Millionen Haushalte in Bedr?ngnis

Noch wesentlich be?ngstigender als die Zahl der tats?chlich abgeklemmten Anschl?sse sind die Verfahren, in denen Stromkunden mit der Unterbrechung der Stromversorgung gedroht wurde. Hier wurden 2013 von der Bundesnetzagentur nicht weniger als 7 Millionen Mahnverfahren registriert, nach 6 Millionen im Jahr zuvor. Als Hauptgrund f?r die zunehmenden Zahlungsschwierigkeiten beim Strom sehen Experten die rasant steigenden Strompreise: Diese haben sich laut Statistischem Bundesamt seit dem Jahr 2000 ann?hernd verdoppelt.

Stromsperren unter bestimmten Voraussetzungen rechtens

Das Gesetz erlegt Stromanbietern eine Reihe von H?rden auf, bevor eine Stromsperre rechtlich sauber ausgef?hrt werden kann. So sieht der Gesetzgeber vor, dass trotz ordentlicher Mahnverfahren und l?ngeren Ausbleibens von Zahlungen die Strombelieferung nicht unterbrochen werden darf, wenn dadurch die Gesundheit von Kindern oder kranken Menschen bedroht ist. In jedem Fall muss laut Bundesgerichtshof (BGH) im Laufe des Mahnverfahrens die Stromsperre explizit angedroht werden, damit sie rechtlich nicht zu beanstanden ist. Wie der der BGH ebenfalls entschieden hat, ist eine Stromsperre seitens der Energieversorger auch gerechtfertigt, wenn Kunden Zahlungen verweigern, weil sie Preiserh?hungen f?r nicht gerechtfertigt halten. Solche Auseinandersetzungen m?ssten anderweitig gekl?rt werden.