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Negative Strompreise: Deutschland entsorgt zu viel produzierten Strom ins Ausland - und bezahlt Geld daf?r

Die stark schwankende Produktion von ?kostrom sorgt immer h?ufiger f?r negative Strompreise. Das kommt deutsche Stromkunden teuer zu stehen: Weil zuletzt an Neujahr viel mehr ?kostrom produziert wurde, als die Stromnetze verarbeiten konnten, musste Strom notfallm??ig ins benachbarte Ausland abgeleitet werden. Das berichtet das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe. Um die Netzstabilit?t zu gew?hrleisten, mussten die deutschen ?bertragungsnetzbetreiber Nachbarl?ndern sogar Geld bezahlen, um Deutschland von den tempor?ren Angebots?berh?ngen zu befreien. Die Zahl der Stunden mit einem sogenannten negativen Strompreis erreichte 2017 einen neuen Rekord.

?kostromboom sorgt immer ?fter f?r negative Strompreise

Man muss es sich auf Zunge zergehen lassen: W?hrend normalerweise Strom im Gro?handel an der Energieb?rse Leipzig f?r unter 3 Cent pro Kilowattstunde zu kaufen ist, erhielten ausl?ndische Abnehmer an Neujahr bis zu 7,6 Cent pro Kilowattstunde, um den Strom kurzfristig abzunehmen. Mit steigendem Marktanteil von ?kostrom versch?rft sich das Problem tempor?rer ?berproduktion immer mehr. So waren im vergangenen Jahr an 146 Stunden negative Strompreise festzustellen, umgerechnet sind das mehr als 6 volle Tage - Tendenz steigend. Verbraucher und Unternehmen finanzieren dieses Fiasko quasi doppelt: Aus dem Topf der Netzentgelte bezahlen die ?bertragungsnetzbetreiber die Mehrkosten f?r das Netzmanagement inkl. Entsch?digung an ausl?ndische Abnehmer des ?bersch?ssigen Stroms. Zudem erhalten ?kostromproduzenten unabh?ngig von Bedarf und Nutzung des Stroms in voller H?he die ?kostromf?rderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Fehlanreize bei Produktion und fehlende Speicher- und Transportkapazit?ten f?r Misere verantwortlich

Durch den starken Ausbau der ?kostromproduktion werden In den kommenden Jahren Situationen wie rund um Neujahr eher noch zunehmen. Es fehlen derzeit in Deutschland einfach ausreichende Speicherm?glichkeiten, die das Stromnetz kurzfristig entlasten k?nnten. Au?erdem wird es noch Jahre dauern, bis gen?gend Stromtrassen errichtet sind, um den ?kostrom schnell aus dem produktionsstarken Norden und Nordosten der Republik in den S?den zu transportieren, wo deutlich weniger gr?ner Strom produziert wird. Die Probleme schwankender Strommengen bei Windenergie und Solarstrom sind au?erdem ein Grundproblem der Energiewende, das sich nie vollst?ndig wird l?sen lassen. Hinzu kommt aber ein entscheidender Konstruktionsfehler im EEG: Die Betreiber von ?kostromanlagen haben ?berhaupt keinen wirtschaftlichen Anreiz, sich in Zeiten von Angebots?berh?ngen den Markterfordernissen anzupassen und ihre Produktion drosseln. Eine neue Bundesregierung wird hier dringend nach einer L?sung suchen m?ssen, mit der einerseits die Energiewende nicht abgew?rgt wird, aber gleichzeitig Kostenausw?chse und wirtschaftliche Fehlsteuerungen einged?mmt werden.

vom 03.01.2018

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