Medien: EU will Atomkraft massiv ausbauen

Energiepolitisch verfolgt die Europ?ische Union zunehmend einen anderen Weg als die Bundesrepublik Deutschland mit der Energiewende. Wie das ZDF recherchiert hat, plant die EU-Kommission offenbar langfristig einen massiven Ausbau der Atomkraft. In den kommenden Jahren sollen europaweit 69 neue Atomkraftwerke mit einer Gesamtleistung von ?ber 100 Gigawatt gebaut werden. Alleine in Polen und Tschechien sollen in den kommenden Jahren zehn neue Atommeiler ans Netz gehen.

Auch Kohle soll weiter prominente Rolle in Europa spielen

Die EU will nach aktuellen Planungen auch den Ausbau von ?kostrom nicht zu einem eigenst?ndigen Ziel ausrufen, sehr zum Missfallen der Bundesregierung. Konzentrieren will man sich in Europa auf die Reduktion von klimasch?dlichen Kohlendioxid-Emissionen. Dabei soll neben der Atomkraft auch auf moderne Kohlekraftwerke gesetzt werden, bei denen das klimasch?dliche CO2 abgeschieden und teilweise unterirdisch eingelagert wird. Ob CO2-Emissionen dadurch tats?chlich reduziert werden k?nnen und in welchem Umfang, ist bei Wissenschaftlern h?chst umstritten.

Streit um Kosten der Atomkraft

Umstritten sind in Politik und Wissenschaft auch die Gesamtkosten der einzelnen Energiearten inklusive aller Folgekosten. Anders als bei einem normalen Strompreisvergleich mit eindeutigen Ergebnissen bestehen gerade bei der Bewertung der Atomkraft im Verh?ltnis zu den regenerativen Energietr?gern erhebliche Differenzen. Der Einfluss der einzelnen Lobbygruppen auf bestimmte Rechnungen ist dabei un?bersehbar.

Kritik der Bundesregierung an EU-Pl?nen

Gerade die Pl?ne zur Atomkraft sto?en in Deutschland, wenig ?berraschend, auf breite Kritik. Der deutsche Atomausstieg, der ma?geblich auf Sicherheitsbedenken gegen?ber der Atom-Technik beruht hat, verliert seinen Sinn, wenn an den Grenzen der Nachbarl?nder immer neue Atommeiler entstehen. Ob die Bundesrepublik allerdings etwas gegen die ?bermacht der Atom-Bef?rworter in Europa ausrichten kann, ist fraglich.