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Energiewende in Deutschland

Schon vor der Geburt des Schlagworts Energiewende hat sich daher in der deutschen ?ffentlichkeit die Erkenntnis durchgesetzt, dass bei den Themen Energieerzeugung und Energieverbrauch deutlicher Ver?nderungsbedarf besteht. Auch wenn ?ber die genaue Ausgestaltung nach wie vor Uneinigkeit besteht, ist es weitgehender Konsens, dass bei weiter steigendem Energiebedarf die Umweltbelastung durch die Energieerzeugung deutlich zur?ckgefahren werden muss, w?hrend der Energieverbrauch gesenkt werden sollte.

H?ufige Fragen zur Emmer

Energiewende ? was ist das? (Definition)

Unter dem Begriff Energiewende versteht man unter anderem die Abkehr von der Stromversorgung durch fossile Brennstoffe wie ?l, Gas, Braun- und Steinkohle sowie den Ausstieg aus der Atomkraft und die Hinwendung zu einer Energieversorgung basierend auf erneuerbaren Energien. Aber auch die grundlegende Umw?lzung der Bereiche W?rme und Mobilit?t/Verkehr ist integraler Bestandteil der Themenkomplexes Energiewende.

Was geh?rt zur Energiewende?

Obwohl beim Thema Energiewende oft die Erneuerbaren Energien im Fokus stehen, umfasst die Energiewende noch weitaus mehr: Im Bereich Strom w?ren etwa noch Speichertechnologien und Netzausbau zu nennen, gleichzeitig soll mit Energieeffizienzma?nahmen der Stromverbrauch insgesamt gesenkt werden. Zudem wird auch in den Bereichen Heizung und Mobilit?t ein Umsteig auf erneuerbare Energietr?ger sowie mehr Effizienz angestrebt.

Wer tr?gt die Kosten f?r die Energiewende?

Strom aus erneuerbaren Energien wird durch das EEG gef?rdert, welches feste Einspeiseverg?tungen f?r Erneuerbaren Energien festlegt. Diese Einspeiseverg?tung wird durch die EEG-Umlage finanziert, die auf alle Stromkunden umgelegt wird.

Die Energiewende in Deutschland umfasst nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die Bereiche Mobilit?t und W?rme. So f?rdert die staatliche KfW-Bank weiterhin die energieeffiziente Sanierung von Geb?uden, um den Bedarf an Heizenergie zu senken. Mit der wachsenden Nutzung erneuerbarer Energien werden Speichertechnologien immer wichtiger, um die Schwankungen bei der Erzeugung und Nachfrage auszugleichen. Dies stellt eine gro?e Herausforderung dar. Trotz Effizienzfortschritten ist der Energieverbrauch in Deutschland bisher nicht gesunken. Daher sollen durch Energieeffizienz-Ma?nahmen der Verbrauch gesenkt oder zumindest der Anstieg ged?mpft werden.

In der ?ffentlichen Debatte stand beim Thema Energiewende in der Vergangenheit h?ufig die Stromerzeugung im Fokus, auch aufgrund der kontrovers diskutierten EEG-Umlage. Viele B?rger verfolgten die Auswirkungen anhand der steigenden Stromkosten sehr genau. Die EEG-Umlage wurde nun jedoch abgeschafft und durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 ersetzt. Mit dem Wegfall der Umlage entf?llt ein Kostenfaktor beim Strom, der f?r viel Kritik gesorgt hatte. Dennoch bleibt die Energiewende mit ihren Zielen f?r den Ausbau der Erneuerbaren ein langfristiger Transformationsprozess, der die Bereiche Strom, W?rme und Mobilit?t umfasst. Die grunds?tzliche Sto?richtung der Energiewende hat sich nicht ge?ndert, auch wenn einzelne Ma?nahmen wie die EEG-Umlage angepasst wurden

Das Ziel f?r den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung wurde nach oben korrigiert: von 35 Prozent bis 2020 auf jetzt 40-45 Prozent. F?r 2030 gilt eine Vorgabe von 65 Prozent statt urspr?nglich 50 Prozent. Langfristig soll der Erneuerbaren Energien-Anteil bis 2050 immer noch 80 Prozent erreichen. Die Energiewende ist also trotz ver?nderter Zwischenziele ein langfristiger Transformationsprozess in mehreren Bereichen, bei dem die grunds?tzliche Richtung bestehen bleibt.

Warum eine Energiewende n?tig ist

Die angestrebte Energiewende hat verschiedene Gr?nde:

Verf?gbarkeit fossiler Energietr?ger

Erd?l und Erdgas spielen seit der industriellen Revolution weltweit eine wichtige Rolle bei der Energieerzeugung, doch sind nicht unendlich verf?gbar. Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, wie lange diese fossilen Energietr?ger noch ausreichend verf?gbar sind, um den weltweiten Energiebedarf zu decken, einige gehen von nur noch wenigen Jahrzehnten aus. Zwar werden weitere Vorkommen vermutet, deren Gewinnung jedoch mit heutiger Technik nicht m?glich oder nicht wirtschaftlich ist.

Gleichzeitig steigt jedoch der weltweite Energiebedarf an, was das Problem zus?tzlich versch?rft. Daher geh?rt zur Energiewende nicht nur, in Sachen Stromerzeugung auf Erneuerbare Energien zu setzen, sondern etwa auch im Bereich der Mobilit?t durch Elektrofahrzeuge die Abh?ngigkeit von Erd?l zu verringern.

Globale Erw?rmung

Doch nicht nur dass fossile Energietr?ger endlich sind, durch die Verbrennung dieser wird CO2 freigesetzt. Aufgrund des Klimawandels und dem Ziel der internationalen Politik, die globale Erw?rmung auf 2 Grad gegen?ber der Zeit vor der Industrialisierung zu begrenzen, muss daher der Aussto? von Treibhausgas-Emissionen weltweit reduziert werden.

Ausstieg aus der Atomenergie

In den 1970ern Jahren galt daher die Atomenergie als "saubere Energie", weil bei der Erzeugung keine CO2-Emissionen anfallen. Allerdings ist auch Uran, der f?r die Nutzung der Atomenergie n?tig ist, ebenso wie fossile Energietr?ger nicht unbegrenzt vorhanden und der Abbau des Rohstoffes hatte in der Vergangenheit teilweise drastische Auswirkungen auf die Umwelt. Auch wegen der bis heute nicht gel?sten Endlagerfrage stand die Kernenergie bereits fr?h in der Kritik. Nicht zuletzt bestehen die Nutzung Unfallrisiken, wie zahlreiche St?rf?lle in Atomkraftwerken weltweit und insbesondere die Unf?lle in Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben.

Entstehung und Entwicklung der Energiewende

Seitdem im Jahr 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (kurz EEG) das alte Stromeinspeisungsgesetz von 1991 abgel?st hat, wird der Ausbau erneuerbarer Energien massiv vom Gesetzgeber unterst?tzt. Zentraler Bestandteil des Gesetzes, das in den Folgejahren diverse Novellen erfahren hat, ist die EEG-Umlage, ein Aufschlag auf die Stromrechnung zur F?rderung erneuerbarer Energien, der von allen Energiekunden bezahlt wird ? unabh?ngig von der gebuchten Energieart - und aus dem unter anderem Subventionen und Abnahmegarantien im Zusammenhang mit der Einspeisung von regenerativer Energie gef?rdert werden.

Ebenfalls im Jahr 2000 wurde zwischen der rot-gr?nen Bundesregierung und den Energiekonzernen der Atomausstieg vereinbart und 2002 durch eine Novellierung des Atomgesetzes rechtlich abgesichert. Nachdem im Jahr 2010 zun?chst Laufzeitverl?ngerungen f?r die bestehenden Atomkraftwerke beschlossen wurden, ?nderte sich durch die Atomkatastrophe von Fukujima 2011 die Situation und ein schneller Atomausstieg wurde urpl?tzlich doch Realit?t: Mit gro?er Mehrheit wurde fraktions?bergreifend die sofortige Stilllegung von acht Atommeilern besprochen, die restlichen neun Atommeiler in Deutschland sollen gestaffelt bis sp?testens zum Jahr 2022 abgeschaltet werden.

Was wurde bisher erreicht?

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung lag im Jahr 2000 noch bei 6,3 Prozent, f?nf Jahre sp?ter bei rund 8 Prozent und ist bis zum Jahr 2023 auf ?ber 45 Prozent gestiegen.

Erneuerbare Energien

Im Gegenzug wurde Anfang 2023 der Atomausstieg vollzogen und durch Kohleenergie ersetzt.

Stromerzeugung

Probleme und Risiken der Energiewende

Trotz unbestreitbarer Fortschritte bei der Energiewende in den vergangenen Jahren besteht nach wie vor eine Reihe von Fragezeichen. Der Ausbau regenerativer Energien erfordert aufgrund der asymmetrischen Erzeugung (Wind- und Solarkraft etwa sind sehr stark von Tageszeit und Wetter abh?ngig) sowie - ?ber das Jahr betrachtet - stark schwankender Nachfrage von Unternehmen und Haushalten einen drastischen Ausbau von Speicherkapazit?ten.

Auch die Stabilit?t des Stromnetzes ? insbesondere in Zeiten besonders hoher Nachfrage ? wird immer wieder in Frage gestellt. Das Nord-S?d-Gef?lle bei der Energieerzeugung verursacht Probleme, da sich in vielen Regionen B?rger gegen den Ausbau von Stromleitungen wehren, die aber f?r eine gleichm??ige Verteilung von Erneuerbaren Energien ?ber das ganze Land notwendig sind.

Kritik an der Energiewende

Die Energiewende in Deutschland wird oft als zu langsam und ineffizient kritisiert. Obwohl bereits seit 20 Jahren ein gro?er Ausbau der erneuerbaren Energien stattfindet, kommt der Fortschritt nur schleppend voran.

Ein Hauptkritikpunkt ist, dass der Ausbau der Wind- und Solarenergie nicht schnell genug vorangeht. Die Ausbauziele f?r Wind- und Solarenergie wurden in der Vergangenheit oft verfehlt. Auch gibt es noch zu viele b?rokratische H?rden beim Bau von Windparks und Freifl?chen-Solaranlagen. Genehmigungsverfahren ziehen sich oft ?ber Jahre hin.

Weiterhin wird kritisiert, dass der Netzausbau nicht mit dem Ausbau der Erneuerbaren Schritt h?lt. Strom aus dem windreichen Norden kommt nicht schnell genug in den S?den, wo er dringend gebraucht wird. Der Bau neuer Stromtrassen verz?gert sich durch Anwohnerproteste.

Auch der schleppende Ausstieg aus der Kohleverstromung wird bem?ngelt. Noch immer h?ngt Deutschland zu sehr an der klimasch?dlichen Kohle, gro?e Kraftwerke sollen sogar bis 2038 am Netz bleiben. Der Kohleausstieg m?sste viel schneller erfolgen, um die Klimaziele zu erreichen.

Zudem wird die Energiewende als ineffizient und teuer kritisiert. Die F?rderung der Erneuerbaren verursacht hohe Kosten, die ?ber die EEG-Umlage auf den Strompreis umgelegt werden. F?r Verbraucher und Unternehmen bedeutet dies hohe Strompreise. Die Energiewende m?sste durch bessere Anreize und einen europ?ischen Ansatz effizienter gestaltet werden.

Insgesamt wird deutlich, dass die Energiewende in Deutschland zwar grunds?tzlich auf dem richtigen Weg ist, aber an entscheidenden Stellen wie dem Ausbau der Erneuerbaren, dem Netzausbau und dem Kohleausstieg noch viel schneller und entschlossener vorangehen muss. Ohne eine Reform drohen die ambitionierten Ziele verfehlt zu werden.

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