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Energieb?rse Leipzig (EEX) - f?hrender Handelsplatz f?r Strom

An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig werden gegenw?rtig Strom, Erdgas, CO2-Emmissionsrechte, Kohle und Herkunftsnachweise f?r Gr?nstrom gehandelt. Au?erdem bietet die EEX das Clearing f?r au?erb?rslich gehandelte Stromkontrakte an. F?r den Handel zugelassen sind gegenw?rtig 240 Teilnehmer aus 24 L?ndern. Die EEX ist damit die gr??te Energieb?rse in Kontinentaleuropa.

Eine Energieb?rse funktioniert ?hnlich wie eine Wertpapierb?rse. Sie ist ein organisierter Markt, an dem standardisierte Produkte (abgegrenzte Mengen von Energie) in einem geregelten Handel gehandelt werden. Durch die B?ndelung von Angebot und Nachfrage entsteht an der Energieb?rse eine hohe Liquidit?t, wodurch die Transaktionskosten sinken. Zugleich dienen die B?rsenpreise als Vergleichsinstrument f?r au?erb?rslich gehandelte Energiemengen. Die B?rse liefert damit auch wichtige Informationen f?r Kraftwerksbetreiber zu Laufzeiten und dient der Preissicherung.

An der EEX wird gegenw?rtig Strom aus ?sterreich, Frankreich, Deutschland und der Schweiz gehandelt. Strom aus den skandinavischen L?ndern wird an der B?rse ?NordPool? gehandelt. Daneben haben Spanien, Portugal, Tschechien und die Slowakei sowie Italien, Ungarn und Slowenien eine Stromb?rse. In Gro?britannien und Irland wird Strom bislang rein national gehandelt. Im Oktober 2013 hat die EU-Kommission vorgeschlagen, bis Ende 2015 eine einheitliche Stromb?rse f?r ganz Europa zu schaffen um den Ausbau des europ?ischen Energie-Binnenmarktes deutlich voranzutreiben.

Die EEX unterliegt als ?ffentlich-rechtliche Institution dem deutschen B?rsengesetzt. Der Betreiber der B?rse ist die European Energy Exchange AG. Die EEX ist 2002 aus einer Fusion der LPX (Leipzig Power Exchange) und der EEX (European Energy Exchange) hervorgegangen. Ihr Mehrheitsgesellschafter ist mit 67,5 Prozent der Anteile die Eurex Z?rich AG. Die restlichen Anteile befinden sich im Streubesitz und vor allem in den H?nden zahlreicher Energieversorger.

So werden Strom und Gas gehandelt

An der EEX werden Produkte im sogenannten ?Spotmarkt? und ?Terminmarkt? gehandelt. Im Spotmarkt gibt es den ?Intra-Day-Handel?, bei dem Stromkontrakte mit Lieferung am selben oder folgenden Tag gehandelt werden. Hier k?nnen kurzfristig zus?tzlich ben?tigte oder ?bersch?ssige Mengen gehandelt werden, womit auf Abweichungen von Verbrauchsprognosen reagiert werden kann, um Fahrplanabweichungen zu vermeiden. Im ?Day-ahead-Markt? finden t?glich drei Stundenauktionen f?r den Folgetag statt.

Seit 2011 bietet die EEX auch eine Plattform f?r den Spothandel von Erdgas an, an dem die Marktteilnehmer Kontrakte f?r einen oder zwei Tage im Voraus sowie ?Intra-Day? handeln k?nnen.

Am sogenannten ?Terminmarkt? k?nnen Gesch?fte f?r Strom und Gas auf bis zu sechs Jahren in der Zukunft abgeschlossen werden. Hiermit sichern Kraftwerksbetreiber und sonstige Anbieter ihren Absatz weit in die Zukunft hinein ab und Strom- und Gasanbieter decken sich langfristig mit Strom und Gas ein. Es k?nnen ?Futures? auf Wochen-, Monats-, Quartals- und Jahresbasis gehandelt werden.

So entsteht der B?rsenstrompreis

Grunds?tzlich kommt der B?rsenpreis durch Angebot und Nachfrage zustande. Da Strom in Echtzeit produziert und verbraucht wird, kommt bei der Preisbestimmung f?r Strom das sogenannte ?Merit-Order?-Prinzip zur Anwendung. Hiermit werden die Grenzkosten der Stromerzeugung bestimmt. Beginnend mit dem Kraftwerk mit den niedrigsten Grenzkosten (Atomkraft, Braunkohle) werden solange Kraftwerke mit h?heren Grenzkosten zugeschaltet, bis die Nachfrage gedeckt ist. Das letzte Gebot, das noch einen Zuschlag erh?lt, bestimmt dann den Strompreis f?r alle Kraftwerke. Der Preis wird damit anhand des teuersten Kraftwerks (Grenzkraftwerk) bestimmt, das noch ben?tigt wird, um die Nachfrage nach Strom zu bedienen.

Da die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien per Gesetz Vorrang hat und die Menge von ?kostrom im Netz kontinuierlich zunimmt, sinken insgesamt die B?rsenpreise f?r Strom. Dieser Effekt kommt dadurch zustande, dass die Merit-Order-Kurve verschoben wird. ?kostrom hat Vorfahrt und ein preiswertes AKW oder Braunkohlekraftwerk wird zum Grenzkraftwerk, wo fr?her ein teureres Gaskraftwerk den Preis bestimmte.

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