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WELT: Bundesnetzagentur bef?rchtet gro?fl?chige Stromausf?lle - Staatskraftwerk geplant

Die Bundesnetzagentur, oberste Aufsichtsbeh?rde f?r den deutschen Energiemarkt, hegt offenbar erhebliche Zweifel an der Versorgungssicherheit von Strom in Deutschland. Das geht aus einem vertraulichen Papier der Beh?rde hervor, das der Tageszeitung DIE WELT vorliegt. Hintergrund ist unter anderem die Zahl der Kraftwerke, die im Zuge der Energiewende vom Netz geht. Um m?glichen Engp?ssen beim Strom, vor allem in S?ddeutschland, entgegenzuwirken, plant die Bundesnetzagentur nun sogar den Bau eines staatlichen Kraftwerks.

Betrieb vieler konventioneller Kraftwerke nicht mehr lohnend

F?r die durchaus berechtigten Bef?rchtungen der Regulierungsbeh?rde gibt es gleich mehrere Gr?nde: Einerseits sorgt die starke finanzielle F?rderung von ?kostrom im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) daf?r, dass sich der Strompreis im Gro?handel immer weiter nach unten bewegt hat, was die fr?her hoch profitablen Kohle- und Gaskraftwerke hart trifft. Dazu kommt, dass ?kostrom vorrangig ins Netz eingespeist wird, die Kohle- und Gaskraftwerke also immer h?ufiger nur noch im Standby-Betrieb laufen. Bis zum Jahr 2022 werden au?erdem die letzten Atomkraftwerke vom Netz gehen, so dass, bei allen Risiken der Atomkraft, eine weitere Konstante der Stromproduktion nicht mehr vorhanden ist. Die eher unregelm??ige Produktion gerade von Wind- und Solaranlagen k?nnte bei Nachfragespitzen daf?r sorgen, dass tats?chlich Stromausf?lle drohen. Laut der internen Analyse k?nnte die Fehlmenge an Strom Ende 2015 etwa 4800 Megawatt betragen. Mit Sorge sieht die Beh?rde au?erdem, dass immer mehr geplante oder im Bau befindliche Kraftwerksprojekte wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit auf der Kippe stehen.

Ist ein Staatskraftwerk die L?sung?

Die Pl?ne f?r ein staatliches Kraftwerk werfen ein grelles Licht auf die Defizite der deutschen Energiepolitik, sie kommen einer Bankrotterkl?rung gleich. In einer Marktwirtschaft sollten die Rahmenbedingungen selbst bei einer drastischen Umw?lzung wie der Energiewende, die im Grundsatz von der Mehrheit der Gesellschaft akzeptiert wird, so gesetzt werden, dass der Steuerzahler nicht die Defizite von undurchdachten Konzepten ausb?geln m?ssen, indem der Staat selbst als Bauherr von Kraftwerken auftreten muss. Es ist dar?ber hinaus geradezu bizarr, dass Deutschland zwar einerseits aus der Kernkraft aussteigt, zur ?berbr?ckung der eigene Energiemisere aber ausgerechnet auf den Weiterbetrieb des stark umstrittenen franz?sischen Atomkraftwerks Fessenheim angewiesen ist, das aufgrund von Alter und Lage in eimem potenziellen Erdbebengebiet zu den unsichersten Atomanlagen in Westeuropa geh?rt. Fessenheim ist im ?brigen nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

vom 11.04.2014

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